Erfahrungsaustausch der LEADER-Regionen Kyffhäuserkreis und Donnersbergkreis

Seit vielen Jahren besteht eine enge Kooperation des Kyffhäuserkreises mit dem Partnerkreis Don-nersbergkreis in Rheinland-Pfalz. In beiden Landkreisen agieren LEADER-Aktionsgruppen, die die Entwicklung im ländlichen Raum unterstützten und mit der Hilfe von Fördermitteln bereits eine Vielzahl von Projekten auf den Weg gebracht haben. Da lag es nahe, auch zu diesem Thema den Austausch zu suchen und so fuhr eine kleine Delegation unter Leitung der Landrätin Antje Hochwind-Schneider nach Kirchheimbolanden, um zu erörtern welche Erfahrungen mit den Förderrahmenbedingungen im jeweiligen Bundesland bzw. Landkreis gemacht wurden.

Der Donnersbergkreis ist der LEADER-Gruppe Lokale Aktionsgruppe (LAG) Donnersberger und Lautrer Land angeschlossen, die bereits als Träger des LEADER-Prozesses für die För-derperiode ab 2023 anerkannt ist. Die Anerkennung der RAG Kyffhäuser e.V. durch das Thü-ringer Ministerium für Landwirtschaft und Infrastruktur wird erwartet. Schon in den konzeptionellen Grundlagen, den Entwicklungsstrategien, beider LEADER-Gruppen wurde eine intensivere Zusammenarbeit vereinbart. Im Fokus stehen hier die Themen Ausbau der regionalen Wertschöpfungsketten, Förderung regionaler Produkte, Tourismus, Ortsinnenentwicklung und Leerstandsmanagement sowie Zukunftsfähigkeit der Gemeinden. Erste Anknüpfungspunkte wurden besprochen, so z.B. beim Geo-Tourismus und bei der Vermarktung regionaler Produkte.

Praxisbeispiele wurden am zweiten Tag der Exkursion in Augenschein genommen. In der Stadt Rockenhausen waren dies gleich drei LEADER-Projekte. Der Zirkus Pepperoni konnte LEADER-Mittel für den Um- und Ausbau seiner Wirkungsstätte einsetzen. Nun profitieren Kinder und Erwachsene von großzügigen Räumen, die auch artistische Übungen zulassen. Ein vielfältiges Kursangebot schafft ein attraktives Freizeitangebot und durch Filmvorführungen, die hier ebenfalls stattfinden, wird das kulturelle Leben gestärkt.

In der Metzgerei Bessei wurde der Verkaufsraum attraktiv gestaltet und damit der Vertrieb regionaler Produkte gefördert. In einem alten Wasserturm am Bahnhof wurde ein Foucault´sches Pendel errichtet, das das Thema „Zeit“ im touristischen Kontext aufgreift. Hier wird Physik erlebbar.

In Gerbach, der Partnergemeinde von Topfstedt, konzentrierte sich die Diskussion auf das Thema Innenentwicklung im Ortskern. Leerstehende Gebäude wurden hier z.B. an ausge-wählten Standorten abgerissen, um Platz zu schaffen für einen kleinen Platz in der Dorfmitte, der gerne als Treffpunkt und Kommunikationsort genutzt wird.

Mit vielen Eindrücken und Inspirationen wurde die Rückfahrt nach Sondershausen angetreten und erste Ideen wurden geschmiedet. So könnte beispielsweise das Weinfest in der Kreisstadt den würdigen Rahmen für einen Gegenbesuch der Donnersberger bieten und die gemeinsamen Themen dann weiter vertieft werden.